Das Rathaus der Stadt Trier darf sich seit September 2010 „coolstes Rathaus“ nennen. Trier hatte den von der Stiftung „Lebendige Stadt“ 2008 ausgerufenen europäischen Klimaschutz-Wettbewerb „coolstes Rathaus“ gewonnen, an dem 83 Städte und Gemeinden teilgenommen haben.
Bei Der Sanierung des Rathauses wurden umfangreiche technische Einbauten durchgeführt wie z.B.:
- Installation einer Brandmeldeanlage
- Installation von Trockenlöschleitungen
- Umbau der kompletten Beleuchtungsanlage auf Energiesparende Elemente, welche eine Automatische Lichtanpassung besitzen - diese passt sich an die
Tageslichtstärke und das Verhalten der Nutzer anpasst.
Die markanteste Änderung die den Besuchern des Rathauses auffällt sind jedoch die Brandschutzelemente, welche zur Herstellung von Brand- und Rauchabschnitten eingebaut wurden. Sie gliedern die Flurbereiche neu und fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des Gebäudes ein. Es galt eine Lösung zu finden, welche sich möglichst ohne die Gesamterscheinung des historischen Kreuzgratgewölbes zu stören, als eigenständiges Element erkennbar wird. Zum Einsatz kamen Brandschutzverglasungen, welche sich rahmenlos in die bestehende Konstruktion einfügen und lediglich durch schmale Fugen gegliedert sind, um eine größtmögliche Transparenz zu schaffen. Die bestehenden Architekturglieder wurden hierzu ausgespart, damit der Unterschied zwischen alter und neuer Konstruktion für den Betrachter ablesbar bleibt. Die eigentlichen Türelemente, welche im Brandfall automatisch geschlossen werden, bilden massive Portale aus Weißeiche, die frei im Glasfeld stehen und durch Ihre Materialität Ihre Eigenständigkeit untermauern. Einladend öffnen sie sich dem Besucher und werden der Bedeutung des Ortes in bester Weise gerecht.
Andere Bereiche des Hauses mussten durch neue Trockenbaukonstruktionen so ertüchtigt werden, dass sie den Brandschutzbestimmungen gerecht werden. Dass neben den technischen Anforderungen die Ausbaumaßnahmen auch als gestalterische Chance genutzt werden können zeigt die Neugestaltung des Abganges in den historischen Gewölbekeller des ehemaligen Klosters. Hier wurde der Raum von unnützen Konstruktionen befreit und durch Neugestaltung der Beleuchtung dem Abgang zu einer neuen Wertigkeit verholfen.
Brandschutz im Bestand ist also keineswegs nur ein notwendiges Übel, sondern sollte vielmehr als Chance gesehen werden räumliche zusammenhänge neu zu definieren.
Architektur Plan A
Freier Architekt Dipl.-Ing. (FH) Daniel Stüber
Porta-Nigra-Platz 7
54292 Trier
Peters GmbH & Co.KG
Industriestraße 20
55487 Sohren
Holz-Glas
Sanierung / 0