Die Forderung der Bauherrenschaft war, dass die Konferenzzone mit dem Presseraum zum kommunikativen Ort der Europäischen Zentralbank wird. Kommunikation suggeriert Verbindung nach außen und so lag es nahe, auch die Sichtverbindungen ins Freie - nach außen - aufrecht zu erhalten. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass zwischen Außenfassade und dem Pressekonferenzraum ein Fluchtweg von über 43 Metern Länge gefordert war.
Dieser Fluchtweg musste laut Baugenehmigung durch Wände F30 und Türen T30 von den Konferenzräumen abgeschottet werden.
Es galt nun die Grundidee des Architektenbüros Petry+Wittfoth "einen halterlosen Rahmen in Regalcharakter" mit den Anforderungen des Brandschutzes zu verbinden. Durch die Erfahrungen aus diversen Brandversuchen wurde dem Architekten folgende Lösung seines Gestaltungswunsches vorgeschlagen: Ein innerer Rahmen, der in Einzelfelder untergliedert wird und die Stabilität für die notwendigen Türen gibt, sowie ein äußerer Rahmen, dessen sämtliche Holzprofile in Wand, Boden und Decke so eingebaut werden, dass damit der Eindruck entsteht, es steht der innere Rahmen alleine im Raum.
Die Scheibenstöße wurden alle mit einem speziell für diese Anwendungsbereiche entwickeltem, kaum sichtbaren, Kunststoff verklebt.
So ist es HOBA gelungen, die Anforderungen von Behörden, Bauherren und Architekten perfekt zu erfüllen und damit in eine neue Dimension der Gestaltung von Brandschutzelementen F30 vorzustoßen.
Architekturbüro Petry + Wittfoth
Stuttgart + Frankfurt
Baierl + Demmelhuber
Töging/Inn
Holz-Glas, Glas
Neubau / 2002