Stadtschloss, Weimar

Sanierung des kulturellen Herzens in Weimar

Das Stadtschloss Weimar ist als ehemalige Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach ein geschichtsträchtiger Ort, welcher über mehrere Jahrhunderte das kulturelle Herz der Stadt bildete. Damit dieser kulturelle Mittelpunkt auch in Zukunft erhalten bleiben kann, wurde das Schloss saniert und Besuchenden schrittweise wieder zugänglich gemacht.

Im Rahmen dieser Sanierung wurde im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar ein Brandschutzkonzept so erarbeitet, dass die beiden regelmäßigen Großveranstaltungen der Stiftung im Februar (Goethe-Gesellschaft) und im August (Goethe Geburtstag), sowie weitere mögliche Termine mit mehr als 200 Teilnehmern im Festsaal ohne eine speziell beantragte Sondererlaubnis ermöglicht.

Aus diesem Brandschutzkonzept ergibt sich, dass die Türbreiten in Fluchtwegen mindestens 1,20 m auszubilden sind und das Gebäude für eine maximale Obergrenze von 400 Personen ausgelegt ist, diese Obergrenze wurde jedoch aus denkmalpflegerischen Gründen von der Klassik Stiftung Weimar auf ca. 300 Personen reduziert.

Auf der Grundlage des ursprünglichen Brandschutz-Konzeptes von 2005 für das Gesamtschloss werden mit dem neuen Konzept die Brandschutz-Anforderungen an den Raumabschluss, die Fluchtwege, die Entrauchung und an organisatorische Anforderungen festgeschrieben.

Nördlicher Fluchtweg / Gelbe Treppe

Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Situation „Abendveranstaltung mit geschlossenem Museum“. Hier ist mit speziell eingewiesenem Personal (da wechselnde Türen für die jeweilige Veranstaltung) die entsprechende Offenheit im Sicherheitsbereich zu regeln. Die Aufrüstung der Gelben Treppe mit einer wieder eingebauten Tür nach Süden im 1. OG direkt aus dem Treppenhaus und einem mechanischen Rauchabzug über das neue Oberlicht sollte eine Mindestnutzbarkeit herstellen, die auch für die Generalsanierung dann weiter genutzt werden konnte. Außerdem war der Deckendurchbruch zum Dachstuhl feuerhemmend mit einer Verglasung abzutrennen, um einer Brandausbreitung über den Dachstuhl zu unterbinden.

In unserer Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Rittmannsperger aus Erfurt wurde eine Lösung ausgearbeitet, bei der unter Einhaltung der Einbauvorschriften der bauaufsichtlich zugelassenen Horizontalverglasung F30 auch der Rauchabzug, unsichtbar vom Treppenhaus, installiert werden konnte. Diese Lösung wurde aufgrund der Erhaltung der Bestandsoptik auch vom Denkmalschutz begrüßt.

Ausführender Architekt/Planer

Rittmannsperger Architekten GmbH
Ludwigshöhstraße 9
64285 Darmstadt
Tel.: (06151) 96 80 0
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Verarbeitendes Unternehmen

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Bauherr

Klassik Stiftung Weimar



Eingesetzte HOBA Brandschutz-Elemente




Konstruktion

Glas



Bauart / Baujahr

Sanierung / 2018