Thierschbau, München

Neuer Brandschutz für denkmalgeschütztes Universitätsgebäude

Der Thierschbau wurde Anfang des letzten Jahrhunderts errichtet und ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste eingetragen. Der dazugehörende Uhrenturm ist das Wahrzeichen der Technischen Universität München. Da das Gebäudeensemble in die Jahre gekommen war, musste es saniert werden. Besonderes Augenmerk lag hier beim Brandschutz.

Der Thierschbau ist die erste bauliche Erweiterung der Technischen Universität München. Dabei handelt es sich um ein dreigeschossiges Eckgebäude, das sich an der Luisen- Ecke Gabelsbergerstraße befindet. Es umfasst 8.800 Quadratmeter Hauptnutzfläche und beeindruckt durch seine stimmigen Proportionen. Gemäß dem damaligen Stand der Bautechnik sind die Stahlbetondecken durch Stahlträger verstärkt, was den Vorteil hat, dass die Zwischenwände versetzbar sind und eine flexible Nutzung des Gebäudes erlauben. Gekrönt wird das Objekt von dem alles überragenden „Uhrenturm“. Er ist mit seinen filigran wirkenden Ziffernblättern, der Natursteinfassade und der grünen Kupferverkleidung das heutige Wahrzeichen der Technischen Hochschule München.

Sanierung

Mit der Errichtung des Thierschbaus wurde im Jahr 1907 begonnen. Die Fertigstellung fand knapp zehn Jahre später statt. Danach wurde er mehrfach umgenutzt und im Gebäudeinneren wiederholt verändert. Dennoch entsprach er 2013 nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Vor allem hinsichtlich des Brandschutzes und der technischen Ausrüstung wies das Gebäude erhebliche Mängel auf. Aus diesem Grund entschied sich das Staatliche Bauamt München zur Sanierung. In diesem Zusammenhang sollte auch der Uhrenturm überarbeitet werden. Für die Planung des Sanierungs-Projekts wurde das Architekturbüro Schmidt-Schicketanz und Partner beauftragt. Um für dieses architektonisch hochwertige Objekt die passenden Fenster und Türen zu erhalten, welche ebenso die aktuellen Brandschutzanforderungen erfüllen, entschieden sich die Planer für uns, da unsere Brandschutzelemente stets an die individuellen Gegebenheiten der Gebäude angepasst sind.

Brandschutzelemente

Für den Uhrenturm entwarfen die Architekten feuerhemmende Brandschutzfenster und eine Außentür, die der Formensprache und Farbigkeit des Bestands entspricht. Die tannengrün lackierten Außenseiten der Elemente nehmen dabei die grünliche Patina der reichen Kupferverkleidung des Turms auf. Die Elemente im darunterliegenden Teil – das heißt im mit Naturstein verkleideten Bereich – sind weiß lackiert. Dank dieser Farbgebung, den Sprossenfenstern und den Kassettenelementen in der Tür fügen sich unsere HOBA-Produkte hervorragend in die Architektur des Bestandsgebäudes ein. Beim Thierschbau selbst kamen hauptsächlich Hoba-Typ-8-Türen zum Einsatz. Dieses Multifunktionstalent ist so flexibel, dass es sich einerseits zur Nachbildung historischer Vorlagen eignet und andererseits als moderne Ganzglastür ausgebildet werden kann. Beim Münchner Hochschulgebäude wurden die Türen zweiflügelig mit zwei stehenden Elementen und einem Oberlicht ausgeführt. Aufgrund der großen Elementdimensionen waren für die HOBA-Brandschutzeinbauten Zustimmungen im Einzelfall erforderlich. Diese wurden ohne Einschränkungen von der Obersten Baubehörde Bayerns erteilt.

Der Thierschbau der Technischen Universität München ist ein tolles Beispiel dafür, wie gut es gelingen kann, in einem denkmalgeschützen Gebäude modernste Brandschutzelemente zu integrieren ohne optische Einbußen in Kauf nehmen zu müssen.

Ausführender Architekt/Planer

Schmidt-Schicketanz Planer GmbH
Osterwaldstrasse 10
(Haus N, 3. Obergeschoss)
80805 München

info@schmidt-schicketanz.de



Verarbeitendes Unternehmen

Karl Westermann GmbH & Co.KG
Albstraße 1
D-73770 Denkendorf
Tel.: +49 (0)711 9344600
info@westermann.com



Bauherr

Staatliches Bauamt München 2



Eingesetzte HOBA Brandschutz-Elemente




Konstruktion

Holz-Glas



Bauart / Baujahr

Sanierung / 2017