Springer Quartier, Hamburg

Glastrennwände in Brandschutzqualität im revitalisierten und denkmalgeschützen Axel-Springer-Hochhaus in Hamburg.

Axel-Springer-Hochhaus

Eines der größten und attraktivsten Bauprojekte der Hamburger Innenstadt: das SPRINGER QUARTIER. Dort, wo einst der Mittelteil des alten Verlagsgebäudes stand, wurde ein achtgeschossiger Neubau mit Laden- und Gastronomieflächen, Büros sowie Mietwohnungen errichtet. Eine dreigeschossige Tiefgarage bietet Platz für 300 Pkw- und 600 Fahrradstellplätze. Sie ist damit eine der größten privaten Fahrradgaragen Hamburgs. Insgesamt umfasst das Quartier eine Bruttogeschossfläche von 60.000 Quadratmetern. Dabei nimmt das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes zahlreiche Gestaltungselemente der 1950er-Jahre auf. Es ist gekennzeichnet durch eine profilierte Natursteinfassade, große Fensterflächen, eine klare Gestaltung der Sockelzone sowie Regel- und Staffelgeschosse. Damit bezieht es sich eindeutig auf die Architektursprache des Axel-Springer-Hochhauses. Dieses dient dem Ensemble als Kopfbau und verleiht ihm Identität. Dabei blickt es auf eine interessante Geschichte zurück: Axel Springer ließ es zwischen 1950 und 1956 bauen. Seit 1997 steht das Hochhaus unter Denkmalschutz. Im 12. Obergeschoss befindet sich noch heute das original eingerichtete und vollkommen restaurierte Büro des Verlegers. Von hier aus wurden die Geschicke solch auflagenstarker Publikationen, wie der „BILD“, des „HAMBURGER ABENDBLATT“ oder der Zeitschrift „DIE WELT“ gelenkt.

Sanierungsbedarf und Brandschutzkonzept

Über die Jahre hinweg erlag das Gebäude dem Zahn der Zeit, sodass eine Sanierung erforderlich war. Diese wurde von dem Hamburger Architekturbüro gmp Architekten geplant und durch die Ed. Züblin AG ausgeführt. Die Architekten verliehen dem Gebäude eine komplett neue denkmalgerechte und energiesparende Fassade. Um den Anforderungen einer modernen Büronutzung gerecht zu werden, musste der Innenausbau komplett erneuert und an manchen Stellen an die aktuellen Sicherheitsanforderungen angepasst werden. Eine dieser Auflagen, die die Planer zu berücksichtigen hatten, war der Brandschutz im Bereich des Foyers. Dieses zeichnet sich durch seine helle offene Gestaltung aus. Um dieses herum gruppieren sich Büroräume mit Glastrennwänden und Glastüren. Das Brandschutzkonzept sah vor, dass ein Feuerabschluss zwischen dem Foyer und den angrenzenden Räumen zu schaffen ist. Konkret bedeutete dies, dass hier Türen und Trennwände eingebaut werden mussten, die ihre Funktion im Brandfall mindestens 30 Minuten lang erfüllen. Doch diese sollten sich aufgrund des Denkmalschutzes optisch so wenig wie möglich von den Originalelementen unterscheiden. Bei den ursprünglich eingebauten Trennwänden handelte es sich um eine weiß gestrichene Stahlrahmenkonstruktion mit Glashalteleisten aus Messing. Die Türen bestanden aus einem Rohrrahmensystem mit Anschweißbändern, die im Stil der 60er-Jahre gestaltet waren. 

Umgesetzte Brandschutzelemente von HOBA

Aufgrund dessen, dass der Bauherr bereits bei einem anderen Projekt mit HOBA zusammengearbeitet und dabei beste Erfahrungen gemacht hat, kam es dazu, dass wir von den Verantwortlichen zur Beratung bezüglich der Einbaudetails von Türen und Trennwänden hinzugezogen wurden. Die Besonderheit des Auftrags war für uns, die Bestandselemente originalgetreu nachzubauen. Dafür verwendeten wir nicht, wie bei den Original-Einbauten Metall, sondern Holz. Dieses entsprach aber in den Abmessungen nahezu der Originalvorlage und wurde von uns entsprechend farbig lackiert. Dadurch sehen Türen und Trennwände den ursprünglich eingesetzten Elementen zum Verwechseln ähnlich. Eingebaut wurden sie von unserem HOBA-Partner Tischlerei Edgar Ritter Holzdesign GmbH & Co.KG aus Hamburg. Dessen Mitarbeiter montierten die Elemente, die eine maximale Höhe von 2,7 m haben und teilweise über 16 m lang sind, innerhalb weniger Wochen. Zudem stellten sie neun Hoba-Brandschutztüren auf. Im Frühjahr 2020 zog der Axel-Springer-Verlag mit seinen in Hamburg verbliebenen Medienpartnern wieder in die Räume ein, die dank der sorgfältigen Planung und detailtreuen Nachbildung im Glanz der alten Tage erstrahlen.

Ausführender Architekt/Planer

gmp Architekten - Hamburg
Elbchaussee 139
22763 Hamburg
Deutschland
Tel: +49.40.88 151 0
hamburg-e@gmp.de



Verarbeitendes Unternehmen

Edgar Ritter Holzdesign GmbH & Co. KG
Tischlerei
Edgar Ritter, Diethe
Hein-Sass-Stieg 12
21129 Hamburg - Finkenwerder
T:+49 40 3339 880 0
F:+49 40 3339 880 20
diethe@edgar-ritter.de
www.edgar-ritter.de



Bauherr

Momeni Gruppe



Eingesetzte HOBA Brandschutz-Elemente




Konstruktion

Holz-Glas



Bauart / Baujahr

Sanierung / 2019